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What follows is a plain HTML version of the Quiz.
1. Das Zeitalter der Frühscholastik (ca. 1000–1200) ist bestimmt durch …
- [ ] a. option a: die Universitäten.
- [ ] b. option b: Kathedral- und Stiftsschulen, die neben die Klosterschulen treten.
- [ ] c. option c: Sammlungs- und Systematisierungstätigkeit der Literatur der Kirchenväter.
- [ ] d. option d: die großen theologischen "Summen".
- [ ] e. option e: Ausrichtung primär an Augustin.
- [ ] f. option f: Ausrichtung am "ganzen" Aristoteles.
- [ ] g. option g: Ausrichtung am Aristoteles des "Organon", d.h. der dialektischen Elementarbildung.
- [ ] h. option h: Antwort a, c und d und f sind richtig.
- [ ] i. option i: Antwort b, c, e und g sind richtig.
2. Anselm von Canterbury (gest. 1109), eigentlich aus dem Piemont stammend, hatte die meiste Zeit am Kloster Bec in der Normandie gelehrt. Gegen Ende seines Lebens wurde er auf den Stuhl des Erzbischofs von Canterbury berufen und spielte eine wichtige Rolle im englischen Investiturstreit. Zu seinen hervorragenden Werken gehören das (Selbstgespräche), das (Anrede an Gott) und "" (Warum Gott Mensch [geworden] ist; in Dialogform).
Anselm ist methodisch vom augustinischen "credo ut intelligam" (ich glaube, um einzusehen) oder, wie er auch formulieren kann, vom "" (der Glaube sucht die Einsicht) bestimmt. Anselm ist also überzeugt, dass Glaube und Vernunft sich nicht widersprechen, sondern eine kohärente Einheit bilden. Dabei ist der Glaube insofern vorgeordnet, als es nicht darum geht, dass die Vernunft zum Glauben führen soll, sondern das, was vorher im Glauben fest bekannt ist, soll die Vernunft kohärent – sogar "remoto Christo" (unter Absehung von Christus) – nachdenken.
- [Cur Deus Homo]
- [fides quaerens intellectum]
- [Monologion]
- [Proslogion]
3. Im Monologion hatte Anselm ausgehend von der Gotteserkenntnis später so genannter "kosmologischer" Gottesbeweise eine gesamte Gotteslehre entworfen, dabei aber jeweils mehrere und unterschiedliche Prämissen verwendet. Im Proslogion, das ein einziges Gebet, d.h. eine Anrede an Gott ist, suchte er nach "unum argumentum", d.h. nach einem Argument, von dem aus er nahezu die gesamte Gotteslehre entwickeln wollte. Das theologiegeschichtliche Interesse hat sich vor allem auf dieses eine Argument gestürzt, wie es für die Gotteserkenntnis verwendet wird. Jahrhunderte später wurde dieses Argument von I. Kant als "ontologischer Gottesbeweis" bezeichnet. Die Bezeichnung für die "ratio Anselmi" (Argumentation des Anselm) als "Gottesbeweis" ist umstritten. Denn obwohl Anselm auch zeigen will, dass der "insipiens" (d.h. den Tor aus Ps 14,1, bzw 13,1, der in seinem Herzen spricht "es ist kein Gott") sich irrt, will er nicht sich selbst oder Menschen mit seiner Argumentation zum Glauben führen, sondern es geht um eine gedankliche Selbstvergewisserung des Glaubens. Dabei geht Anselm davon aus, dass nicht der Mensch mit seiner Vernunft zu Gott gelangen kann, sondern dass sich Gott umgekehrt dem Mensch zeigt, ja dass sogar schon die Gottsuche Werk Gottes ist. Andererseits hat seine Argumentation letztlich eine strenge Form im Sinne eines mathematischen Beweises.
Die geistige Haltung Anselm wird am besten deutlich in seinen eigenen Worten. In Pros. 1 heißt es:
"Lehre mich Dich suchen und zeige Dich dem Suchenden;
denn ich kann Dich weder suchen, wenn Du es nicht lehrst,
noch finden, wenn Du dich nicht zeigst.
Laß mich Dich suchen, indem ich nach Dir verlange,
laß mich nach Dir verlangen, indem ich Dich suche!
Laß mich Dich finden, ,
, indem ich Dich finde!
Ich versuche , Herr, Deine Tiefe zu durchdringen,
denn auf keine Weise stelle ich ihr meinen Verstand gleich;
aber mich verlangt, ,
t.
Ich suche ja auch nicht ,
sondern ich ."
- [einzusehen, um zu glauben]
- [Deine Wahrheit einigermaßen einzusehen]
- [indem ich Dich liebe]
- [nicht]
- [die mein Herz glaubt und lieb]
- [glaube, um einzusehen]
- [laß mich Dich lieben]
4. In Pros. 2 und 3 findet sich die "ratio Anselmi". Text Text lautet:
Also, Herr, der Du die Glaubenseinsicht gibst, verleihe mir, daß ich, soweit Du es nützlich weißt, einsehe, daß Du BIST, wie wir glauben, und das bist, was wir glauben.
Und zwar glauben wir, daß Du "etwas bist, über dem nichts Größeres gedacht werden kann".
Gibt es also ein solches Wesen nicht, weil "der Tor in seinem Herzen gesprochen hat: es ist kein Gott"? Aber sicherlich, wenn dieser Tor eben das hört, was ich sage: "etwas, über dem nichts Größeres gedacht werden kann", versteht er, was er hört; und was er versteht, ist in seinem Verstande, auch wenn er nicht einsieht, daß jenes da ist. Denn ein anderes ist es, daß ein Ding im Verstande ist, ein anderes, einzusehen, daß das Ding da ist. […] So wird also auch der Tor überführt, daß wenigstens im Verstande etwas ist, über dem nichts Größeres gedacht werden kann, weil er das versteht, wenn er es hört und was immer verstanden wird, ist im Verstande. Und sicherlich kann "das, über dem Größeres nicht gedacht werden kann", nicht im Verstande allein sein. Denn wenn es wenigstens allein im Verstande ist, kann gedacht werden, daß es auch in Wirklichkeit da sei – was ja größer ist.
Wenn also "das, über dem Größeres nicht gedacht werden kann", allein im Verstande ist, so ist eben "das, über dem Größeres nicht gedacht werden kann", etwas, über dem doch ein Größeres gedacht werden kann. Das aber kann gewiß nicht sein.
Es existiert also ohne Zweifel "etwas, über dem Größeres nicht gedacht werden kann", sowohl im Verstande als auch in Wirklichkeit.
3. Kap.
Das IST schlechthin so wahrhaft, daß auch nicht gedacht werden kann, daß es nicht IST. Denn es läßt sich denken, daß etwas da ist, von dem nicht gedacht werden kann, daß es nicht da sei – was größer ist als etwas, von dem gedacht werden kann, daß es auch nicht da sei. Wenn deshalb von dem, "über dem Größeres nicht gedacht werden kann", gedacht werden kann, daß es auch nicht da sei, so ist eben "das, über dem Größeres nicht gedacht werden kann", nicht das, über dem Größeres nicht gedacht werden kann; was sich nicht vereinbaren läßt.
So wirklich also IST "etwas, über dem Größeres nicht gedacht werden kann", daß nicht einmal gedacht werden kann, es sei nicht da; und das bist Du, Herr, unser Gott.
Der klassische Beweis ist in Kap. 2 abgeschlossen, in Kap 3 wird er vertieft. Kap. 2 nutzt den Begriff dessen "id quo maius cogitari nequit" (dessen, worüber hinaus größeres nicht denkbar ist), d.h. den oder der Perfektion, Kap. 3 nutzt den Begriff des "ens necessarium", d.h. den Begriff des .
- [notwendigen Seins]
- [Begriff des höchsten Seins]
5. Man kann die "ratio Anselmi" in unterschiedlicher Weise in formalere Gestalten überführen. Dann verliert sie allerdings ihren Gebetscharakter und ihre schier unglaubliche Schönheit. Zeichnen Sie die Argumentation aus Prosl. 2 nach:
1.
2.
3. .
4. .
5. Existenz sowohl de dicto (im Verstand) als auch de re (in Wirklichkeit) als Existenz ausschließlich de dicto (im Verstand)
Conclusio 1: .
Conclusio 2: .
Conclusion 3: .
- [Also Existiert Wesen B]
- [Also Ist Wesen A ein widersprüchlicher Begriff und kann nicht existieren]
- [Also ist Wesen A nicht dasjenige, über das hinaus größeres nicht gedacht werden kann, denn B>A]
- [> (ist größer)]
- [Ein Sein B, über das hinaus größeres nicht gedacht werden kann, existiert sowohl de dicto (im Verstand) als auch de re (in Wirklichkeit).]
- [Ein Sein A, über das hinaus größeres nicht gedacht werden kann, existiert nur de dicto (nur im Verstand).]
- [Entweder es gibt Wesen A oder Wesen B]
- [Wesen B ist widerspruchsfrei denkbar]
6. Anselms Monologion ist wichtig für die Schöpfungslehre. Anselm versucht hier zu verstehen, was die "creatio ex nihilo", genauer, das "nihil" in dieser Formel bedeutet. Zu welchem Schluß kommt er?
- [ ] a. option a: "nihil" bezeichnet "das Nichts". Die korrekte Übersetzung der Formel lautet daher: Schöpfung aus dem Nichts.
- [ ] b. option b: "nihil" bezeichnet "nicht etwas". Die korrekte Übersetzung der Formel lautet daher: Schöpfung, aber nicht aus etwas.
7. In "Cur Deus homo" entwickelt Anselm im Rahmen der Versöhnungslehre, d.h. im Rahmen der Frage, warum und wie der Tod Christi ein Heilsereignis sein kann, die Lehre von der merkantilen Satisfaktion (nicht zu verwechseln mit der Strafsatisfaktion).
Zunächst lehnt Anselm die altkirchliche Redemptionslehre als widersprüchlich ab. Dann nimmt der den augustinischen Gedanken auf, dass Gott ursprünglich eine feste Zahl von Seligen vorherbestimmt habe, womit zunächst die Engel gemeint waren. Als diese gefallen waren, schuf Gott den Mensch als Ersatz für die Engel. Diese werden aber von den gefallenen Engeln nun ebenfalls zum Abfall von Gott bestimmt. Dies ist die Ausgangslage.
Vervollständigen Sie nun die Argumentation:
1. Es gehört zur Weltordnung, dass der Mensch Gott die Ehre zu geben hat.
2. Gott wacht über die Weltordnung, d.h. wer diese Ordnung einhält, .
3. Entsprechend ist es die Aufgabe Gottes, demjenigen, der die Ordnung stört, zu fordern.
4. Gott ist wesentlich gut, d.h. er will das ewige Leben zukommen lassen.
5. Der Mensch .
6. Der Mensch kann liefern, denn er hat ja die Aufgabe, in Augenblick seines Lebens Gott die Ehre zu geben, mehr als alle Augenblicke seines Lebens hat der Mensch aber nicht.
7. Da Gott selbst unendlich und ewig ist, könnte theoretisch Gott selbst einen Ausgleich (satisfactio) liefern; aber da Gott ja nicht Gottes Ehre verletzt hat, ist dies unsinnig und Gott darf dies nicht, d.h. es wäre es Verletzung der wesentlichen Gerechtigkeit Gottes, wenn Gott selbst den Ausgleich liefert.
8. Also entsteht ein Dilemma: Aufgrund muß er dem Menschen das ewige Leben verweigern, aber darf er es ihm nicht verweigern.
9. Was macht Gott also? Ganz einfach: !
10. Indem Jesus Christus als wahrerer Gott und Mensch in jedem Augenblick seines Leben Gott die Ehre gegeben hat, tut er nichts, als das, . Er hätte aber nicht sterben müssen. Indem er aber nun stirbt, bietet er Gott etwas an, was er nicht hätte anbieten müssen: eine , die als Ausgleich für jegliche Weltordnungstörung der Menschen dient.
Bei Anselm ist der Kreuzestod keine Strafe, sondern eine freiwillige Leistung. Es handelt sich um ein merkantiles Modell, weil Gott und Mensch hier wie Handelspartner vorgestellt werden.
- [aufgrund seiner Güte]
- [bekommt das ewige Leben]
- [für Gott]
- [keinen Ausgleich (keine satisfactio)]
- [freiwillige Leistung]
- [was jeder Mensch hätte tun müssen]
- [Gott wird Mensch]
- [jedem Menschen]
- [seiner Gerechtigkeit]
- [hat Gott die Ehre verweigert]
- [in jedem Augenblick seines Lebens]
- [jedem]
- [das ewige Leben zu verweigern oder einen Ausgleich (eine satisfactio)]
8. Anselm merkantile Satisfaktion ist problematisch, weil …
- [ ] option b: die Menschheit Christi der Gottheit Christi Satisfaktion leistet und somit die Einheit der Person Christi gefährdet ist (antiochenische Trennungschristologie).
- [ ] option f: zwar die Schuld der Sünde, nicht aber die Sünde selbst getilgt wird: d.h. es ist unklar, wie das freiwillige Verdienst Christi zu den Menschen gelangt und warum diese forthin nicht mehr sündigen sollten.
- [ ] option g: Nur a und d sind falsch.
- [ ] option a: Gott der Sohn eine Satisfaktion an Gott den Vater leistet und damit die Willenseinheit der Trinität gefärdet ist.
- [ ] option c: in einem Handelsmodell beide Partner nicht wirklich aneinander interessiert sind, sondern nur am gehandelten Gut (d.h. hier ewiges Leben, bzw. Wahrung der Weltordnung).
- [ ] option i: Nur c und e sind falsch.
- [ ] option h: Nur b und f sind falsch.
- [ ] option d: man berechtigt fragen kann, was das eigentlich für ein Gott ist, der ein blutiges Opfer seines eigenen Sohnes fordert.
- [ ] option e: es letztlich die Menschheit ist (wenn auch die Menschheit Jesu), die hier zudem auch noch freiwillig das Heil erwirkt, so dass es nicht das Handeln, bzw. die Gnade Gottes allein ist, die Ursprung des Heils ist.
9. Eine weitere wichtige Gestalt ist Peter Abaelard (gest. 1141). Er ist wichtig, weil er die scholastisch-dialektische Methode weiterentwickelt hat (in "Sic et Non". d.h. Ja und Nein). Auch Abaelard löst nicht die Vernunft vom Glauben, betont aber die Vernuft deutlicher. Aus diesem u.a. Gründen kommt er zeitweise in Konflikt mit kirchlichen Autoritäten und anderen Scholastikern (z.b. Bernhard von Clairvaux (gest. 1153). Inhaltlich ist Abaelard vor allem aus zwei Gründen wichtig, seinem Vorschlag zur Versöhnungslehre (im Römerbriefkommentar) und seiner Besprechung des Universalienproblems. Hinsichtlich der Versöhnungslehre …
- [ ] a. option a … sieht er, dass Anselms merkantile Satisfaktion das Problem mit sich bringt, dass ungeklärt ist, wie der Mensch zum Lieben kommt, d.h. wie die Sünde selbst (und nicht nur die Schuld der Sünde) überwunden ist.
- [ ] b. option b … meint er, die altkirchliche Redemptionslehre dürfe nicht aus rein rationalen Gründen aufgegeben werden, sondern man müsse an ihr aus Autoritätsgründen festhalten.
- [ ] c. option c … meint er, nur Liebe könne Gegenliebe erzeugen.
- [ ] d. option d … nur Strafe könne Gerechtigkeit erzeugen, so dass keine merkantile Satisfaktionstheorie, sondern eine Strafsatisfaktionstheorie notwendig sei.
- [ ] e. option e … deutet er das Kreuz Christi als Liebestat Gottes für die Menschen.
- [ ] f. option f: c und d sind richtig.
- [ ] g. option g: a, c und e sind richtig.
- [ ] h. option h: alle Antworten sind richtig.
10. Welche Haltung nahm Abaelard (gest. 1141) hinsichtlich des Universalienproblems, d.h. hinsichtlich der Frage nach dem Realitätsgehalt der Allgmeinbegriffe (z.B. Menschheit, Pferdheit, Schönheit, etc) ein?
- [ ] a. option a: (universalienrelevanter) Realismus oder Platonismus: universalia sunt ante res (Die Universalien haben Realität vor den individuellen Dingen)
- [ ] b. option b: Nominalismus: universalie sunt post rem (Die Universalien kommen nach den individuellen Dingen, d.h. sie sind Abstraktionen von diesen und daher bloße nomina, Namen)
- [ ] c. option c: Konzeptualismus: universalia sunt ante res in deo, in rem in rebus et post rem in mente (Die Universalien haben bei Gott, vor der Schöpfung, vorgängige Realität; in der Wirklichkeit der Schöpfung erscheinen sie nur in den Einzeldingen, im Geist des Menschen entstehen sie epistemologisch sie aus Abstraktion der Einzeldinge
11. Bernhard von Clairvaux (gest. 1153) ist als einer der vielen Gegner Abaelards bekannt, als Kreuzugsprediger und als einflussreicher Zisterzienser (eine Erneuerungsbewegung der Benediktiner). Für die Theologiegeschichte ist er aber wichtig, weil er zu denen gehört, die das, was man Jahrhunderte später "Mystik" genannt hatte, mit der Scholastik verbindet. Im Falle Bernhards ist dies die an Hhld (insbesondere an Hhld 1,2a "Er küsse mich mit dem Kuß seines Mundes") orientierte Brautmystik. Kennzeichnend für jegliche Form der Mystik ist ein Wege-, Aufstiegs- oder Stufenschema (so dass jegliche entwicklungspsychologischen Stufentheorien religiöser Entwicklung letztlich in mystischer Tradition stehen). Bei Bernhard wird dieses Stufenschema innerhalb der Brautmystik, die den Aufstieg der Seele (die Braut) zu Gott beschreibt, mittels erotischer Bilder ausgedrückt. Ordnen sie zu:
Stufe 1: Hier erfolgt der Kuß der Seele . Diese ). Die Wahrheit bezieht sich dabei auf die Selbsterkenntnis und auf die Gnadenerkenntnis der Barmherzigkeit Christi,
Stufe 2: Hier erfolgt der Kuß , die das repräsentieren.
Stufe 3: Hier erfolgt der Kuß nicht , sondern die Seele küßt , der der Heilige Geist (=Geist=pneuma gr., " spiritus lat. = Atem, Hauch, dt.) ist, d.h. sie . Dies ist die Stufe der ist.
Insgesamt verwandelt sich bei diesem affektiven Aufstieg auch das Verhältnis des Menschen zu Gott: Hat er zu Beginn den , d.h. Angst vor Gott), erreicht er auf dem Weg den = Liebe und Hochachtung zu Gott.
- [timor filialis (kindliche Furcht)]
- [selbstlose Tun im Inneren (in Buße) und im Äußeren]
- [auf den Mund Christi]
- [partizipiert am Kuß zwischen Vater und Sohn]
- [die die Seele emporzieht (von Stufe zu Stufe).]
- [Kontemplation, in der die Seele in seltenen Augenblicken mit Christus vereint]
- [auf die beiden Füße Christi]
- [timor servilis (knechtische Furcht)]
- [der Seele als Sünderin]
- [sind veritas (Wahrheit) und misericordia (Barmherzigkeit]
- [den Kuß zwischen Vater und Sohn]
- [auf die Hände Christi]
12. Wer ist wer?
(gest. 1141, im Alter von 44), verbindet Scholastik und Mystik (ohne dass man damals hätte sagen können, es handele sich um unterschiedene Formen) und liefert die erste systematische Dogmatik des lateinischen Westens.
(gest. 1160) schuf das Sentenzenbuch, d.h. er sammelte Ausprüche der Kirchenväter, wie schon andere vor ihm. Allerdings ordnet er sie streng systematisch und problembezogen. Damit wird er zu einem wichtigen Bezugspunkt der Hoch- und Spätscholastik, ein Zeitalter, in dem dann zahlreiche Sentenzenkommentare, d.h. Kommentare zu diesem Sentenzenbuch, entstehen.
- [Hugo von St. Victor]
- [Petrus Lombardus]
13. Richard von St. Victor (gest. 1173) folgt in seiner theologischen Methode weitgehend Anselm, verbindet diese aber auch schon, wie Hugo, mit der mystischen Tradition. Wichtig ist Richard zunächst für die Trinitätslehre. Hier kennt er einen Trinitätsaufweis aus dem Liebesbegriff, mit dessen Hilfe er zu einem Trinitätsverständnis kommt, das die intellektualistischen Schwächen Augustins und dessen Kryptomodalismus (verborgenen Modalismus) vermeiden kann.
Vervollständigen Sie die folgende Kurzfassung der Argumentation Richards aus de trinitate, Buch 3:
1. Gott .
2. In der höchsten Liebe ist , d.h. Selbstliebe und Eigenschaften der Liebe, die nur einem zugesprochen werden können, sind auszuschließen.
3. Also erfordert der Begriff der höchsten Liebe , die beide gleichwürdig und gleich ewig sind.
4. In der Liebe zwischen diesen beiden Personen erhält jeder der Personen von der anderen (Freude ist nicht gleich Freude, sondern immer an das, bzw. denjenigen gebunden, worüber man sich freut).
5. In der Liebe der zwei Gleichwürdigen (Vater und Sohn), empfängt der Vater . Diese Eigenschaft ist geteilt (denn der Sohn freut sich ja nicht darüber, von sich selbst geliebt zu werden.
6. Das Gleiche gilt umgekehrt von , die nur der Sohn empfängt.
7. Daher muß es in der höchsten Liebe , die diese beiden Eigenschaften ebenfalls empfängt.
8. Richard nennt diese Person
- [alles vergemeinschaftet]
- [eine spezifische Freude]
- [zunächst eine Zweiheit von Personen]
- [die Eigenschaft der spezifischen Freude, vom Sohn geliebt zu werden]
- [ist caritas, d.h. höchste Liebe]
- [noch nicht]
- [condilectus, d.h. Mitliebend-Mitgeliebter.]
- [bei nur zwei Liebenden]
- [der Eigenschaft, vom Vater geliebt zu werden]
- [eine dritte Person geben]
14. In Richard von St. Victors (gest. 1173) Trinitätslehre …
- [ ] a. option a: … ist der Geist die Relation zwischen Vater und Sohn.
- [ ] b. option b: … hat der Geist vollen personalen Status wie Vater und Sohn.
- [ ] c. option c: … ist eigentlich nur das Wesen Gottes als solches Person, die "personae" Vater, Sohn und Geist sind nur Modi oder intensionale Selbstrelationen dieser einen Substanz oder Person.
- [ ] d. option d: … haben die "personae" vollen personalen Status.
- [ ] e. option e: Option a und c ist richtig.
- [ ] f. option f: Option b und d ist richtig.
15. Wie lautet Richard von St. Victors (gest. 1173) Personbegriff?
- [ ] option b: Eine Person ist ein unmitteilbares Voneinander-und-Füreinander-Seiendes (incommunicabilis existentia).
- [ ] option c: Eine Person ist eine durch eine die Würde betreffende Proprietät unterschiedene Hypostase (hypostasis distincta proprietate ad dignitatem pertinente).
- [ ] option a: Eine Person ist eine individuelle Substanz einer zur Rationalität fähigen Natur (individua substantia rationabilis naturae).
16. Richard von St. Victors (gest. 1173) Begriff der Existenz (existentia) hat eine wichtige ontologische Besonderheit, die eine Revolution hätte auslösen können, hätte die Hochscholastik nicht vor der Türe gestanden. Welche?
- [ ] a. option a: Mit Existenz meint er das Dasein im Unterschied zum Wesen (Essenz).
- [ ] b. option b: Mit Existenz bezeichnet er ein "Herausstehen".
- [ ] c. option c: Mit Existenz vereinigt er Relation (ex-) und Relat (-sistere) in einem Begriff.
17. In seiner Schrift "Über die vier Stufen der Gewalt der Liebe" (De quattuor gradibus violentiae caritatis) beschreibt Richard den mystischen Aufstieg zu Gott. Dabei geht Richard davon aus, dass des Menschen Seele (in platonischer Tradition) in drei Seelenvermögen aufzuteilen ist (Affektivität, Gedächtnis/Denken, Wille/Handeln) Ordnen Sie die Stufen in der korrekten Reihenfolge:
1.
2.
3.
4. des Nächsten
- [ Willen wieder aus Gott heraus und wendet sich dem Nächsten zu.]
- [Die Stufe der Kopulation: Alle Seelenvermögen des Menschen einschließlich Affektivität, Gedächtnis und Wille/Handeln, werden vom geliebten Gegenstand, hier Gott, bestimmt, d.h. der Mensch geht ganz in Gott über und erfährt von Gott einen raptus (von lat. rapio = mit Gewalt fortreißen, forteilen, fortschleppen, entführen, rauben, dahinraffen, vergewaltigen). Man wird in Gott getötet.]
- [Die Stufe der Geburt: Der Mensch ist so vom geliebten Gegenstand affiziert, dass selbst der geliebte Gegenstand das Verlangen der Liebe nicht stillen kann. Der Mensch tritt um]
- [Die Stufe der Verlobung: Die Affektivität ist vom geliebten Gegenstand affiziert. Der Mensch ist vom geliebten Gegenstand – hier Gott – affektiv hingerissen.]
- [Die Stufe der Hochzeit: Affektivität und Gedächtnis sind vom geliebten Gegenstand affiziert, d.h. auch wenn der geliebte Gegenstand nicht in der Nähe ist, denkt man ununterbrochen an ihn. Gott bestimmt nun auch das Denken.]
18. Richards Brautmystik ist im Unterschied zu der Bernhards dadurch gekennzeichnet, dass das, was man später "unio mystica" nennt – die mystische Vereinigung – nicht die letzte, sondern die vorletzte Stufe darstellt. Es gibt noch einen weiteren Unterschied zu anderen mystischen Systemen. Worin besteht dieser?
- [ ] option c: Beide Antworten sind richtig.
- [ ] option b: Bei Richard wird auf Stufe 4 auch die menschliche Liebe dreistellig: Sie besteht zwischen der Seele, Gott und dem Nächsten, nicht lediglich zwischen der Seele und Gott.
- [ ] option a: Richard ist der einzige, der die unio mystica als raptus beschreibt.